Egal wie groß der Ort, egal wer ihn bewohnt, eine Institution ist aus keiner noch so provinziellen Menschenagglomeration wegzudenken, denn es gibt sie überall: An der Ecke, in der „City-Passage“, neben der Scheune, in Unterführungen und U-Bahnstationen, im Szene-Kiez und in den Banlieues, sogar auf Schiffen und im Knast, zu viert in einer Einkaufsstraße und manchmal schwarz in Mietwohnungen: Den Frisör. Dieses infrastrukturelle Angebot nutzen wir alle mehrmals jährlich. Und man sieht sie einfach ständig.
Frisörläden haben eine Besonderheit: In mindestens zwei von fünf Fällen hat sich die Besitzerin Gedanken um den Namen gemacht. Es fällt doch auf, dass gerade Frisöre ihr Dienstleistungsangebot mit manchmal sehr, meistens mäßig witzigen Benennungen bewerben, oder? Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie kreativ dieser Berufsstand ist. Außerdem schafft es dem geneigten Sprachenfreund Anlass, auch über Redewendungen mit anderen Hauptwörtern als „Haar“ zu sinnieren.
Untenstehend eine Liste mit Betitelungen, die mir so im Laufe der Zeit aufgefallen sind:
Abschnitt
Glückssträhnchen
Haarlekin
Haarmäleon
Haarmonie
Haarscharf
Hair Flair
HairForceOne
Hairlich
hairlin
Hin & Hair
Kamm In
MataHaari
Missionhaare
Mit-Schnitt
Schnittstelle
Spitzenclub
Noch untenstehender ein Foto von kurz nach meinem letzten Besuch beim Frisör.
Foto: © Florian Kuhne
Haarsträubend und fast zum Haare raufen! Ponyclub ist auch toll. Nur Haare-Krishna traut sich keiner.