Nicht einfach Grau!

An einem der letzten verregneten Tage des allzu dunklen Frühjahrs verschlug es mich in die Umgebung der Beusselstraße in Berlin-Moabit. Die Zone wird im www.berliner-stadtplan.com folgendermaßen beschrieben:

„Durch die Wohn- und Geschäftsstraße quält sich der Verkehr zum Flughafen Tegel. Die Straße ist laut und die Gebäude [sind] teilweise stark sanierungsbedürftig. Durch den S-Bahnhof Beusselstraße hat die Straße eine gute Verbindung in die Innenstadt. Einkaufs- und Ausgehmöglichkeiten sind gut. Der gesamte Kiez ist einer der sozialen Brennpunkte in Berlin, dafür aber sehr multikulturell [eine seltsame Gleichung, F. K.]. Die Mieten sind erschwinglich und das Kiezmanagement ist sehr aktiv.“

Das Wetter tat sein Übriges, um die Gegend in eher grauem Lichte erscheinen zu lassen. Die gewonnenen Eindrücke drücken zwar motivisch die beschriebene Tristesse aus, die auch ich so wahrnahm. Doch mit ein paar kleinen Änderungen war es möglich, den sich hinter fiesen Fassaden verbergenden Charme des Kiezes heraufzubeschwören.

Aber seht selbst. Ein Sonntag in der Beussel- und der Turmstraße.

Rosa Brille benötigt
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Harz! Aber herzlich?

Der Harz. Ein deutsches Mittelgebirge. Im wechselhaften Frühling. Dekaden von Mittelbergen. Ein Brocken. Und 2500 km ausgewiesene Mountainbike-Routen. Asphalt, Schotter, Waldweg, Singletrail, Freeride.

Über das Himmelfahrtswochenende konnte ich diese wunderbare Natur und natürlich mein wunderbares Fahrrad für ein paar Tage genießen. Dreimal machte ich mich auf den teils beschwerlichen Weg durch Berg und Tal, Wald und Flur. Bei Sonne, Nebel, Wind und Regen konnte ich es endlich mal genießen, von Anhöhen gefordert zu werden und lange Abfahrten zu schlammspritzenden Geschwindigkeitsphantasien zu nutzen. Es war unbeschreiblich intensiv, durch fast menschenleere Wälder zu rollen, den starken Geruch der aufgewühlten Erde in der Nase und das leuchtend frische Grün der frühjährlichen Laubbäume in den Augen. Auf fast 100 km brachte ich ca. 2222 m Anstieg hinter mich.

Und das alles ohne Kamera, denn sie ward vergessen. So musste ich neue Wege gehen und also bekommt ihr heute schön unscharfe, teils pixelige Wald- und Wiesenfotos aus dem Handy präsentiert.

ARENA
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Oldschool ohne Instagram

Mittlerweile kann man ja mit hochauflösenden, fünfbiszehnmillionenmegapixel Handykameras Bilder von allem Möglichem aufnehmen und dann per Internet-, bzw. App-Dienst auf “alt” (entschuldigung, ich meine natürlich: “vintage”) bürsten lassen. Die Ergebnisse sind dann immer erstaunlich bräunlich oder rötlich anmutende Bild-Werke, die offensichtlich in ihrer Sättigung und Farbgebung den Zeitgeist treffen.

Ich brauch dat nich! Ein nicht näher zu bezeichnender Lebensmittel-und-saisonweise-der-immer-gleiche-Tinnef-Händler hatte neulich mal wieder ein gar seltsam geformtes Gerät im Angebot. Mit diesem sei es möglich, so die großspurige Werbung, in sekundenschnelle alte Negative (z. B. von Kleinbildkameras) sofort auf die Festplatte zu scannen und dabei fast keinen Qualitätsverlust zuzulassen. Das mit der Geschwindigkeit stimmt ja, aber das mit der Qualität?

Man geht jetzt vintage: Bilder aus dem Frühling von vor 3 (drei!) Jahren.

MatschePampe
MatschePampe

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Nicht meckern – Vorfreuen!

Liebe wettergepeinigte Mitmenschen! Eigentlich verbietet es sich ja, so ein triviales Thema wie den Übergang vom Winter zum Frühling gleich zweimal hintereinander als Aufhänger für einen Eintrag hier zu nutzen. So sieht das im Übrigen auch Joseph Neuys. Es gibt ja auch wirklich Wichtigeres: Während ich dies hier schreibe, schwingt sich Deutschland weiter zum Hegemon über Europa auf und plant eine deutsch-dominierte-oder-gar-keine Eurozone. Es wird geschachert und verhandelt und weggenommen (vor allem den Sozialsystemen), aber auch gegeben (der deutschen Export-Wirtschaft z. B.). Obama bietet Israelis und Palästinensern bei seinem Besuch einfach mal was Überraschendes an: Nichts. Und die BRICS-Staaten teilen en passant Afrika unter sich auf.

In diese schlechte Welt hinein rief mein Appell schon von vor zwei Wochen wenigstens Petrus auf, uns doch ein wenig Wärme für unsere gebeutelten Seelen zu schicken, doch auch dieser Ausbruch des Wutbürgers hat leider nichts verändert. Im Gegenteil, der Osten der Republik ist noch kälter geworden (so genanntes Sibirien-Hoch), jeder flucht und allerorten wird nichts stärker herbeigesehnt als der Frühling (abgesehen vom endlich fälligen Titel für die Fußball-Nationalmannschaft).

Um Euch einen kleinen Vorgeschmack zu präsentieren (und weil ich es selbst kaum erwarten kann), habe ich die Archive der vergangenen Jahre durchstöbert und kann nun vermelden: Er wird kommen. Und er wird Schönes bringen. Er-vor-freut Euch an dem, was sein wird (Achtung: analog).

DurchBruch
DurchBruch
BlattWerk
BlattWerk
FlowerFields
FlowerFields
horizontale Knospen
horizontale Knospen
... und der Feuerkelch
… und der Feuerkelch
Weiße Spreizung
Weiße Spreizung
LilaWeiße
LilaWeiße
Lieber ein Vögelchen im Baum...
Lieber ein Vögelchen im Baum…

Alle Fotos: © Florian Kuhne

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